Was machen eigentlich Bienen im Winter?

draußen ist es kalt, Schneetreiben bestimmt den Tag und bei einem Honigbrot stellt man sich vielleicht die Frage „Was machen eigentlich Bienen im Winter?“. Fliegen sie in den Süden? Fallen sie in eine Winterstarre? Kuscheln sie sich zusammen und warten ab?

Letzteres trifft wohl am ehesten zu, wenn auch nicht ganz so romantisch wie manch einer von uns sich das vorstellen mag. Für Bienen gehen die Wintervorbereitungen schon im August los, wo wir Menschen noch keinen Gedanken an die kalte Jahreszeit verschwenden und noch voll auf Urlaub eingestellt sind. Die Drohnen, dass sind die männlichen Bienen werden aus dem Bienenvolk abgestoßen damit sie im Winter keine Nahrungskonkurrenz darstellen. Die Königin drosselt ihre Legetätigkeit nach und nach bis sie diese im November ganz einstellt. Die Bienen die jetzt noch geboren werden sind Winterbienen die im Gegensatz zu Sommerbienen welche ca 45 Tage leben bis zu 9 Monate überleben können. Die Winterbienen speichern Eiweiße und Fette welche sie aus Pollen gewinnen im Hinterleib und sind für die Fütterung der Bienenlarven im Frühjahr zuständig. Die Sommerbienen sterben nach und nach und die Bienenvolksstärke reduziert sich im Gegensatz zum Sommer von 30.000 bis 60.000 Bienen auf nur noch 10.000 bis 15.000 Bienen. Ab einer Außentemperatur von +10 bis +6 Grad schließen sich die Bienen zu einer so genannten Wintertraube zusammen wobei sie sich durch ihre Körpertemperatur gegenseitig wärmen. Die Königin ist in dieser Wintertraube im innersten Bereich zu finden, wo es am wärmsten ist, umgeben von Jungbienen im inneren Bereich und älteren Bienen im Außenbereich. Die Bienen können die Innentemperatur im inneren auf ca. 30 Grad regulieren in dem sie Honig durch zittern ihrer Flugmusskulatur verbrennen und damit zusätzliche Wärme erzeugen. Der Außenbereich hat dann noch ca. 8-12 Grad Celsius. Und das selbst bei zweistelligen Minustemperaturen. Früher dachte man dass die Bienen an dem Außenbereich sich mit den wärmeren weiter innen austauschen und sich abwechseln. Es hat sich aber herausgestellt dass sich die älteren Bienen als lebende Wärmedämmung wegen ihrer geringeren Lebenserwartung im Außenbereich verbleiben um den Jungbienen, die im Frühjahr benötigt werden zu ermöglichen das Bienenvolk erstarken zu lassen. Im Februar nimmt die Bienenkönigin ihre Legetätigkeit wieder auf und mit Beginn der Haselnussblüte erreicht die Population eine Stärke von 5000-15000 Bienen und wächst rasant auf 30.000 bis 60.000 Bienen bis zur Obstblüte.